LCC Teamlauf vom 26.6.2014

Mein 90. Rennen am Laufsportnabel Österreichs!

Ursprünglich wollte ich eine Woche vorher am Dienstag an den bgld. Landesmeisterschaften über 3.000 m im Cricketstadtion teilnehmen. Diesen Plan verwarf ich aus verschiedenen Gründen und entschied mich für einen Start am Donnerstag der nächsten Woche auf der gegenüberliegenden Straßenseite: Beim LCC Wien Team-/Firmenlauf über 5 km waren Start und Ziel im Ernst-Happel-Stadion, der größten Fußballarena Österreichs. Innerhalb eines dreiviertel Jahres durfte ich zum 4. Mal mit meinen beiden Vereinskollegen Joachim und Peter einen Mannschaftsbewerb bestreiten.

Rennverlauf: Da 900 Teilnehmer genannt hatten, überlegte ich, mich nicht mitten in die Startaufstellung zu begeben, sondern das Feld von hinten aufzurollen. Dies tat ich dann doch nicht, es wäre besser gewesen... Nach einem Getümmel einer fast kompletten Stadionrunde verließ ich das Ernst-Happel-Stadion mit einer Schnitt von 6:02 min/km - 4:35 min/km hatte ich angepeilt... Außerhalb des Stadions war sofort genug Platz, der sich auf der Prater Hauptallee noch vergrößerte. So konnte ich den ersten Kilometer mit 4:40 min/km beenden, was natürlich ein "Sprint" auf der zweiten Hälfte war. Ich hängte mich an einem Läufer an, den ich auf der von mir angestrebten Pace von 4:35 min/km vermutete. Somit arbeitete sich meine KM-Zeit sukzessive runter. In der Lusthausstraße war ich plötzlich im Läuferfeld eingesperrt und verlor den Kontakt zu meinem "Pacemaker". In einem Kraftakt arbeitete ich mich heran. Als ich das Ernst-Happel-Stadion erblickte, schaltete ich meine Laufuhr vom KM-Schnitt auf die Zeit um. In diesem Moment dachte ich, dass meine pB von 22:03 min drinnen sei, da eine 21er-Zeit eingangs des Stadions aufflimmerte. Ich hatte im Kopf, dass es nach dem Durchlaufen unter der Tribüne direkt auf die Zielgerade gehen würde. Deshalb begann ich mit meinem Schlußsprint. Als ich den "Tunnel" ins Stadion lief, bemerkte ich, dass die Läufer nicht direkt links ins Ziel bogen, sondern nach rechts auf eine weitere Stadionrunde gingen. Ich musste meinen Schlußsprint abbrechen, da ich ansonsten etwas ins ehrwürdige Praterstadion verfrachtet hätte. Ich hielt das Tempo aber trotzdem so hoch wie möglich und finishte mit 22:29 min (Vereinsrekord und rund eine halbe Minute unter meiner gewünschten Zielzeit).

Strecke: Der Wiener Prater steht für brettelebene Laufstrecken. Beim LCC Teamlauf ist herausragend, dass Start und Ziel im Ernst-Happel-Stadion liegen. Man startet und finisht also auf einer Laufbahn. Der Kurs ist somit an Bestzeitentauglichkeit kaum zu überbieten. Meine GPS-Uhr bestätigte die 5km-Streckenlänge auf den Meter genau.

Organisation: Der Wiener Traditionsverein LCC ist natürlich in der Wettkampforganisation sehr erfahren. Herauszustreichen sind aber die kurzen Wege: Man kann unmittelbar neben dem Ernst-Happel-Stadion parken. Startnummernausgabe, Umkleiden und Toiletten sind unter den Tribünen. Ich habe 5 min vor dem Start die Startaufstellung verlassen, um eine "Urinprobe abzugeben". Auch die After-Run-Verpflegung ist 1a: Getränke, Speisen, Musik - sogar eine Medaille gab es.

Wetter: In Wien ist oft der Wind das Thema. Am Renntag war es praktisch windstill! Herrschte am Vortag noch ein Gewitter, war das Wetter am 26.6.14 für einen Abendlauf perfekt: ca. 23 Grad, blauer Himmel - ein lauer Abend!
 
Spezielles/Statistisches: Im Wiener Prater bestritt ich mein 90. Rennen. Es war gleichzeitig mein 80. Straßenrennen. Erst 8 Mal absolvierte ich die 5-km-Distanz. Und erst 4 Mal bestritt ich die 5 km auf der Straße (daneben 2x Bahn, 2x Cross).
 
Resümee: An diesem Werktag-Abend fuhr ich mit dem Ziel nach Wien, eine 22er-Zeit über 5 km zu erreichen. Mit 22:29 min gelang mir dies eindeutig. Ich wollte die kurzfristig davor gelaufenen KM-Schnitte von 4:40 min/km unterbieten und eine Probe für mein nächstes 5km-Rennen abliefern, welche sehr zufriedenstellend verlief.

Ausblick: Ziemlich genau 2 Wochen nach dem 5er im Prater möchte ich 5.000 m auf der Bahn in Wolfsberg absolvieren. In diesem Rennen gilt es für mich, die Zeit von 22:16 min von vor ca. einem Jahr ebenfalls bei den ÖM der Masters in Salzburg-Rif zu bestätigen. Mit meiner Familie werde ich zunächst ins Südburgenland zu meinen Eltern fahren. Von dort geht es dann mit meinem Vater (einem leidenschaftlichen Fußballfan) in die Lavanttalarena in Wolfsberg.