BLV-LM 3.000m-Halle (Wien Dusikastadion) vom 17.1.2015

Meine ersten 100 Laufwettbewerbe sind absolviert!

Nun ist es also vollbracht: Ich habe 100 Rennen am Buckel :-))) Gerne hätte ich den Rennhunderter noch 2014 und in der M40 erledigt, doch das ging sich nicht aus. Der Rahmen eines Hallenrennens war aber als Entschädigung mehr als schön. Der Zufall hat hier gute Regie geführt! Leider war ich nach meinen obligatorischen 500ern in der Rennwoche wenig optimistisch, was eine gute Zeit betraf. Ich strebte eine 12er-Endzeit an, was 4:20 min/km bedeutet. Der schnellste der drei 500er war 4:50 min/km. Beim Nachhausetraben dachte ich, dass ich nicht ins Dusikastadion fahren würde. Wie sollte ich ein paar Tage später 30 sec/km schneller laufen können? Nachdem ich aber nie gerne schon vorher die Flinte ins Korn werfe, fuhr ich an diesem Samstag Nachmittag ins Dusikastadion und trat wiederholtermaßen bei einem Rennen unter schlechten Vorzeichen an. Das wird es aber wohl sein, warum ich nach 12 Rennjahren jetzt 100 und nicht erst z.B. 55 Rennen zu Buche stehen habe.

Rennverlauf: Es waren vier Zeitläufe über 3.000 m angesetzt. Ich wusste nicht, in welchem ich anzutreten hatte. Fünf Minuten vor dem ersten Lauf verabschiedete ich mich von meiner Familie auf der Tribüne und ging hinunter in die Eingangshalle des Dusika Stadions. Als ich dort meinen Namen in der Startliste von Lauf 1 erblickte, begab ich mich im Laufschritt in die Arena. Dort absolvierte ich noch eine Aufwärmrunde mit Lauffreund Michael. Dann wurden wir aufgestellt (Anm.: Bei Bahnrennen ist jedem Läufer eine Startposition zugeordnet.). Nach dem Startschuss hetzten alle wie verrückt los. Ich war überrascht, dass Michael nur knapp vor mir lag, obwohl er eine Minute in der Endzeit schneller sein wollte. Ich hatte mir Rundenzeiten von 52 sec ausgerechnet. Bei der ersten Runde lief ich mit 44 sec durch und musste schlucken. Am Ende von Runde 2 blickte ich noch einmal auf die Uhr - dann konzentrierte ich mich aufs Rundenzählen... Zeitmäßig ist mir noch in Erinnerung, dass ich nach 2 Kilometern noch immer zu schnell war. Zu diesem Zeitpunkt spürte ich auch die trockene Luft in der Halle. Obwohl ich 10km-Rennen bei Hitze ohne Trinken durchlaufe, hätte ich diesmal gerne etwas getrunken. Die letzten fünf Runden waren Kampf pur. Mir fiel der Kopf zur Seite, ich musste aufpassen, auf den überhöhten Kurven nicht nach innen zu übertreten etc. Als ich am Beginn der letzten Runde 11:50 min auf meiner Laufuhr aufflimmern sah, war ich sicher, die gewünschte 12er-Zeit ins Ziel bringen zu können. Ich gab mein Letztes und war mit 12:42 min auch Letzter, aber glücklich!

Strecke: Das Dusikastadion ist eines von nur zwei Hallenstadien in Österreich mit einer Rundbahn. Die vier Bahnen von 200 m Länge sind in den Kurven (ziemlich) überhöht. Es wurde ursprünglich als Radstadion errichtet. Es war aber auch schon Schauplatz der Leichtathletik-Europameisterschaft 2002. Daneben fanden internationale Sportwettkämpfe im Handball, Judo, Tennis und Volleyball statt.

Organisation: Die BLV-LM-Halle wurde erstmals gemeinsam mit dem WLV und dem NÖLV ausgetragen. Diese Premiere wurde exzellent von den Athleten angenommen - der Zeitplan musste erstreckt werden! Natürlich gibt es im Dusikastadion eine routinierte Abwicklung. Die Startnummer erhält man an der Meldestelle im Eingangsbereich. Dass in einer Halle Umzieh- und Aufwärmmöglichkeien vorhanden sind, versteht sich von selbst. Die Kampfrichter und Helfer in der Arena sind Profis.

Wetter: Jetzt wird es schwierig ;-) An diesem Jänner-Tag herrschten Temperaturen um die 8 Grad. Auf der Anfahrt war es trocken, bei der Rückreise tröpfelte es leicht. Na ja, und die Halle war wohl temperiert mit etwas zu trockener Luft - wie schon beschrieben.
 
Spezielles/Statistisches: Neben meinem Rennhunderter gibt es noch zu vermelden, dass ich mein erstes Rennen nicht nur 2015, sondern in der M45 gelaufen bin. Bei 100 Rennen war ich 10 mal in Wien am Start (und im Ziel). Für mich überraschend war ich 14 mal im Ausland im Renneinsatz, also öfter als in Wien. Weniger überrascht mich, dass ich 44 mal im Burgenland gelaufen bin. Toll finde ich, dass ich 34 von 100 Rennen auf der HM-Distanz bestritten habe. Und noch toller finde ich, dass mich Andrea und Theodor zu 89 von 100 Rennen begleitet haben. Herzlichen Dank an dieser Stelle!
 
Resümee: Ich habe schon geschrieben, dass ich in meinem 100. Rennen mein Letztes gegeben habe. Nach dem Zieleinlauf habe ich mich im Innenfeld auf den Rücken gelegt. Als ich nach einigen Minuten Aufstehen wollte, gelang dies nicht. Ich musste mich nochmals hinlegen. Sogar Andrea hat dies von der Tribüne aus mitbekommen. Ich habe aber auch diese Minuten genossen und beim Blick in die Hallenbeleuchtung Dankbarkeit für 100 Zielankünfte im Laufsport gespürt. Das Auslaufen einige Minuten später mit Sohn Theodor direkt auf der 60m-Bahn war dann noch das i-Tüpfelchen!

Ausblick: Ich weiß nicht, wann mein nächstes Rennen stattfindet. In der Vorschau habe ich aktuell den Vienna City Marathon in der Staffel mit meinen Vereinskollegen Bernhard, Joachim und Peter angeführt. Mein Trainingsziel ist es, zwei Wochen vorher noch einen HM zu laufen. Mal sehen, ob dies realisiert werden kann. Erzwingen werde ich es nicht. Ich freue mich jedenfalls auf die Saison 2015, die viele Möglichkeiten für schöne Lauferlebnisse bieten wird!