Krensdorfer Hotterlauf vom 10.7.2010

Hot - Hotter - Hotterlauf!!!

Als Tempotraining wollte ich den Krensdorfer Hotterlauf angehen. Geworden
ist es dann weder Fleisch noch Fisch, also kein Training, aber auch kein
ordentlicher Wettkampf. Meine Lauffreunde, die diesen Wettkampf schon
bestritten haben, haben mich vor der selektiven Strecke und der
garantierten Hitze gewarnt. Beim Einpacken meiner Lauftasche war die Lust
auch größer, in den Pool zu springen, als nach Krensdorf zu fahren und ein
Rennen zu absolvieren - es hatte nämlich 31 Grad. Beim Einlaufen am
Sportplatz bin ich gleich nach 50 Metern wieder stehen geblieben und wollte
nicht mehr. Dann bin ich trotzdem zwei Runden am grünen Rasen eingelaufen.
Ablenkung erfuhr ich, als mein Lauffreund und Trainingspartner Michael
aufgetaucht ist und ich ihm zu seinem Vaterglück gratulieren durfte. Meine
Trainerin und Laufvereins-Präsidentin hatte ihm tags davor einen gesunden
Jungen geboren!

Mein Ziel für dieses Rennen war, einen Schnitt von ca. 4:50 zu laufen, was
eine Zeit von unter 40 Minuten bedeutet hätte. Anhaltspunkt waren dafür
meine letzten beiden 10KM-Wettkämpfe, wo ich einen etwas schnelleren
Schnitt gelaufen bin. Aber dort war ich auf Rekordjagd. In Krensdorf sollte
es nur ein Tempotraining werden und waren die Hitze und das Streckenprofil
einzuberechnen. Geworden ist es dann ein Schnitt von 5:05 und eine Endzeit
von 41:45 Minuten. Ausschlaggebend waren zwei Anfängerfehler: Zu Mittag
habe ich eindeutig zuviel vom exzellenten selbstgemachten Kaiserschmarrn
meiner Frau gegessen. Und zweitens bin ich das Rennen zu schnell
angegangen. Für den beabsichtigten Schnitt hätte anfangs eine Pace von 5:00
gereicht, gelaufen bin ich gleich mal 4:40, wobei man sagen muss, dass der
erste Kilometer bergab geht.

Ab dem zweiten Kilometer war es eigentlich nur mehr eine Quälerei, zumal
auch praktisch kein Schatten auf der gesamten Strecke war. Ich habe mir bei
diesem eher kurzen Wettkampf die Sinnfrage zum Laufsport gestellt, was mir
sonst bislang nur bei HMs passiert ist. Nach der ersten 4,1-KM-Runde hätte
ich am liebsten aufgehört. Aber da eine Runde nur als Jugendlauf zählt und
meine Devise ist, dass man keinen Lauf aufgibt ("Aufgeben ist keine
Option!"), bin ich eben auf die zweite Runde gegangen. Dort habe ich echte
Angst gehabt, ich müsste eine Gehpause einlegen. Meine Pulsauswertung nach
dem Rennen hat mir dies auch bestätigt: Mit 170 Maximalpuls war ich bei
meinem "Anschlagspunkt" von 4 mmol. Auch der Durchschnittspuls von 159 ist
das, was bei meinen Wettkämpfen üblicherweise rauskommt.

Einstufen würde ich dieses Rennen als mein zweites schlechtes in diesem
Jahr nach dem HM in Prag. Aber gerade von diesen Auftritten kann man
lernen. Umsetzen werde ich das hoffentlich gleich in Szentgotthard, wo ich
wieder ein Tempotraining geplant habe. Angesicht der 90 Höhenmeter zum
Türkenkreuz in Mogersdorf hinauf, werde ich mich jedenfalls daran halten
und hoffentlich auch etwas Erfahrung für einen etwaigen zukünftigen
Berglauf sammeln. Zufrieden bin in Krensdorf rückblickend mit meinem
Kampfgeist. Ich habe mir geistig immer wieder einen Spruch vorgesagt, den
ich erst am Renntag gelesen habe: "Leistung fängt dort an, wo du glaubst es
geht nicht mehr."