Schlachtlauf an der Grenze Szentgotthard vom 31.7.2010

Eine gelungene Bergprüfung!

Nach meinem schlechten Rennauftritt in Krensdorf habe ich in Szentgotthard
Vorsicht walten lassen, zumal als unbekannte Größe auch eine Bergprüfung
wartete. Bei der Hälfte der Strecke ging es 1,5 km und 90 Höhenmeter
bergauf und anschließend wieder bergab. Selbst erfahrene Bergläufer mögen
diese Kombination meist nicht. Für mich war das Kriterium, mich bergauf
nicht ins Laktat zu laufen und mir mein momentan gut verlaufendes
HM-Training zu ruinieren. Beim Bergablauf hatte ich Angst, mir meine
"Sollbruchstelle" (= Wade) zu verletzen, was mir vor wenigen Monaten sogar
im Training passiert ist.

Der Start des Rennens befindet sich im Zentrum von Szentgotthard direkt bei
der Barockkirche, vor der auch die Startnummernausgabe war. Bei dieser
hatte ich offenbar den schlechtesten Zeitpunkt erwischt, da ich eine halbe
Stunde in der Schlange stand und nach mir dann niemand mehr angestellt war.
Durch die lange Wartezeit musste ich mir das Aufwärmen schenken, da die
Teilnehmer schon zehn MInuten vor dem Start zur Startaufstellung gebeten
wurden. Grund: Der Veranstalter muss durch die Überquerung der Bahnstrecke
den Bahnverkehr miteinberechnen und nötigenfalls früher starten.

Ohne Aufwärmen bin ich dann betont langsam losgelaufen. Natürlich war es
immer noch zu schnell, aber ich hatte doch bald meinen geplanten Schnitt
von 5:30. Die Strecke führt zunächst rund 1,5 km durch Szentgotthard und
dann über einen Feldweg nach Deutsch Minihof. Dort wartete dann meine
Bergprüfung, die ich mit einem Temposchnitt von 5:25 begann. Meine Vorhaben
war, nach Gefühl zu laufen und erst am Gipfel wieder auf die Uhr zu
schauen. Dies war genau das richtige Rezept, da ich dadurch ohne zu
überpacen durchlief, während viele andere Läufer Gehpausen einlegen
mussten. Beim Türkenkreuz am Gipfel angekommen hatte ich einen Puls von 163
(also meinen Wettkampfpuls vom 10er und weit weg von meiner Laktatschwelle
von 171) und standen 5:40 als Kilometerschnitt auf meiner Uhr. Das
Bergablaufen war danach natürlich ein Kinderspiel, da ich mich auch nicht
durch "Raser" mitreissen ließ und diesen Teil nur zur Erholung nutzte. Nach
Absolvierung der Bergabpassage standen 5:27 als Kilometerschnitt auf meiner
Uhr. Diese wollte ich bis ins Ziel wieder auf die 5:25 verbessern, die ich
vor der Bergwertung hatte. Um es kurz zu machen: Es gelang sehr leicht,
obwohl ich beim Feldweg vorsichtig gelaufen bin und kein Tempo gemacht
habe. Nur dort blieb ich über 5 min/km, überall anders schaffte ich einen
4er-Kilometerschnitt. 5:20 war dann mein Kilometerschnitt über die gesamte
Distanz. Besonderen Spaß hat der Zieleinlauf gemacht: Als ich alleine
laufend in den Zielbereich gekommen bin, haben die Zuschauer zu klatschen
begonnen und hat der Platzsprecher meinen Namen und Eisenstadt durchgesagt
- ein wahrlich wunderschöner Abschluss eines gelungenen Rennens!

Vor meinem nächsten Wettkampf, dem Kärnten-Läuft-HM, werde ich noch eine
lange Einheit trainieren und dann hoffentlich ausgeruht in Velden an den
Start gehen. Nach dem Verlauf der letzten Trainings und des letzten Rennens
blicke ich sehr optimistisch nach Kärnten. Mein Ziel wird dort sein, das in
Prag nicht geglückte Vorhaben eines 5:30er Schnittes und einer Zeit unter 2
h zu realisieren, um ein gutes Gefühl für die ÖM in der Wachau zu bekommen.